Das fossile Harz Bernstein hat eine weit zurückreichende Geschichte. Wo vor Millionen von Jahren die „Bernsteinwälder“ standen, gibt es heute gute Chancen, dass das Meer das Ergebnis dieses sehr langen Prozesses wieder an Land spült. Funde von Rohbernstein sind rund um die Welt verzeichnet: Von England, über Italien und Portugal, bis nach Japan und den Libanon.

Eine der reichhaltigsten Quellen liegt aber direkt vor unserer Haustür: Die Ostsee. Insbesondere die südliche Ostsee scheint ein Ort mit reichem Bernstein-Vorkommen zu sein. Rohbernstein aus dieser Region wird auch „Baltischer Bernstein“ genannt. Um selber fündig zu werden, gehört dennoch immer ein bisschen Glück dazu. Jedoch gibt es einige Tipps, um diesem Glück etwas auf die Sprünge zu helfen:

  • „Der frühe Vogel fängt den Wurm“: Über die Nacht kann – je nach Witterungslage – viel Bernstein an die Küste gespült werden. Als erster Sammler vor Ort stehen dann gute Chancen fündig zu werden.
  • Die richtige Jahreszeit abwarten: Der Herbst ist hierzulande die Hauptsturmzeit und damit prädestiniert für die Bernstein-Suche, sind es doch gerade der Wind und die Wellen welche den Bernstein an Land treiben. Aber auch Frühjahr und Winter bieten dank der niedrigen Wassertemperatur, die dazu führt das Bernstein aufgrund seiner geringen Dichte anfängt zu schwimmen, gute Chancen Rohbernstein zu finden.
  • Tolle Tipps, wo speziell in Usedom die besten Orte zur Bernsteinsuche zu finden sind, gibt es auf Usedom-net.de

Verwechslungsgefahr – Obacht vor Phosphor!

Gelegentlich tauchen in den Nachrichten Meldungen auf, in denen Sammler statt des gesuchten Bernsteins auf Phosphor stoßen. Diese Verwechslung kann unerkannt aufgrund der Eigenschaften von Phosphor äußerst gefährlich werden. Im feuchten Fundzustand passiert erstmal nichts, sobald der Phosphor jedoch trocknet entzündet er sich selbst. Die entstehenden Flammen erreichen sehr hohe Temperaturen, sind nur schwer zu löschen und können schwere Verbrennungen verursachen.

Das Phosphor, welches dem Bernstein tatsächlich ähnelt, ist ein Erbe aus den Bombenangriffen im 2. Weltkrieg. Panik ist unangebracht, dennoch sollten gerade noch unerfahrene Bernsteinsucher gewisse Vorsichtigkeitsmaßnahmen einhalten. So ist es beispielsweise nicht anzuraten, die Fundstücke direkt am Körper in irgendwelche Taschen zu stecken. Besser ist ein separater Beutel oder ein kleines Gefäß, welches man im Falle eine Selbstentzündung schnell loswerden kann. Auf der ganz sicheren Seite ist man, wenn man die Fundstücke erstmal weiter feucht hält – etwa in einem kleinen wasssergefüllten Glas – und erst in sicherer Umgebung trocknen lässt.